Verleihung des „Bayerischen Repressionpreises für die Unterdrückung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ an die Stadtverwaltung Bamberg

Am 9.02.17  wurde die Ausstellung zur ARE im Bamberger Rathaus eröffnet. Bei der Gelegenheit hat Solidarity 4 All gestern dem 3. Bürgermeister von Bamberg den Bayerischen Repressionspreis überreicht – der reagierte relativ aufgebracht.

Hier sind  2 Online-Artikel und die Presseerklärung zur Ausstellungseröffnung:

http://www.infranken.de/regional/bamberg/Inside-Abschiebelager-Fluechtlinge-zeigen-ihre-Wohnbedingungen-in-Bamberg;art212,2498664
https://www.br.de/nachrichten/oberfranken/inhalt/fluechtlinge-ausstellung-bamberg-102.html

 

Verleihung des „Bayerischen Repressionpreises für die Unterdrückung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ an die Stadtverwaltung Bamberg

Urkunde hier!

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Inside Abschiebelager“ hat am Donnerstag, den 9. Februar 2017, im Bamberger Rathaus die Verleihung des „Bayerischen Repressionpreises für die Unterdrückung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ an die Stadtverwaltung Bamberg stattgefunden. Für das kommende Jahr besteht Hoffnung auf einen positiveren Preis.

Die Ausstellung des Bayerischen Flüchtlingsrates zeigt das menschenunwürdige System der Abschiebelager und gibt einen Eindruck über die dortigen Lebensbedingungen. Nachdem einführend der 3. Bürgermeister Wolfgang Metzner, der Bayerische Flüchtlingsrat sowie das Ombudsteam der ARE gesprochen hatten, hielt auch Solidarity4All – Bündnis gegen Ausgrenzung und Abschiebelager eine Rede, das im August 2016 ein Protestcamp gegen die ARE veranstaltet hatte.

Das Bündnis thematisierte, dass die Menschen, die u.a. wegen Armut, Gewalt oder wegen Diskriminierung als Roma geflohen waren und im letzten Sommer in der ARE lebten, mittlerweile fast alle wieder abgeschoben oder zur sogenannten freiwilligen Ausreise gezwungen worden sind. Sie mussten zurück „nach Albanien, Bosnien, Mazedonien, Serbien und in den Kosovo. Zurück auf die Mülldeponien … oder in die Perspektivlosigkeit. Zurück in eine Situation in der Sie Opfer extremer sozialer Ungleichheit sind, in der viele von ihnen systematisch diskriminiert werden. Zurück in eine Situation, in der die meisten der Kinder keine Schule mehr besuchen werden.“

Außerdem wurde über die Auswirkungen dieser Abschiebungen und erzwungenen Ausreisen auf unsere Gesellschaft und unser aller Leben gesprochen: „Ich finde, wir sollten uns als Menschen identifizieren … Die wir alle nicht diskriminiert werden wollen…Ich plädiere dafür, dass wir überlegen, diskutieren und gemeinsam nach Lösungen suchen, wie eine solidarische Gesellschaft aussehen kann, die wir hier auch gemeinsam mit den Leuten aufbauen könnten und sollten, die gerade in der ARE leben müssen.“

Zum krönenden Abschluss der Rede wurde der „Bayerische Repressionpreis für die Unterdrückung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ stellvertretend für die Stadtverwaltung Bamberg an Herrn Metzner vergeben. Als Begründung hieß es: „Letzten Sommer hat die Stadtverwaltung Bamberg Demonstrationen und Kundgebungen gegen Abschiebungen nicht etwa unterstützt, sondern mit haarstäubenden Begründungen verboten oder an entlegene Orte verlegt. Es gab ein völlig unverhältnismäßiges Polizeiaufgebot. Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit sehen anders aus.“ Das Bündnis Solidarity4All hofft, dass es nächstes Jahr einen positiveren Preis verleihen kann und wertet die Unterstützung der Stadtverwaltung Bamberg bei der Ausstellung Inside ARE als positives Signal.

Solidarity4All – Bündnis gegen Ausgrenzung und Abschiebelager – Tel.: 0152 147 255 88

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